15 *—
Holz-, Butter- und Käsehandel (Schweizer käse) des
Algäus; auch besitzt es bedeutende Baumwollspinnereien
und Webereien. Am Eingange zum oberen Illertal, an
der Mündung mehrerer Täler, hegt Sonthofen. Es bildet
ebenfalls einen bedeutenden Stapelplatz der Erzeugnisse des
Algäus. Seine Käselager sind berühmt; nirgends wird
mehr Butter erzeugt als hier. Die Herbstviehmärkte
sind die größten Bayerns; oft stehen hier 3000 bis 4000 Stück
Rinder zum Verkauf. Füssen am Lech mit bedeutender
Seilerwarenfabrikation, die 1000 Arbeiter beschäftigt.
Etwa fünf Stunden von Lindau entfernt liegt der freund-
liche Flecken Lindenberg im Algäu. Er bildet mit seiner
Umgebung einen hervorragenden Industriebezirk; denn
er ist nicht nur der älteste, sondern auch wichtigste Erzeugungs-
ort für Strohhüte in Deutschland.
Wie ist die Strohliutindustrie im Algäu entstanden?
Wahrscheinlich fand sie ihren Weg von Italien herauf.
Ursprünglich verfertigte man nur ein grobes Geflecht, das zu Stroh-
hüten verarbeitet wurde, wie sie die Bauern zur Erntezeit tragen.
Die Strohhuterzeugung bildete eben nur eine Nebenbeschäftigung
während der langen Wintermonate, wenn die Almen tief verschneit waren.
Heute beschäftigen nicht weniger als 30 größere und
kleinere Strohhutfabriken acht Monate lang 800 Strohhut-
maschinen, und 66 hydraulische Pressen geben dem Geflecht
die gewünschte Form. Man kann annehmen, daß von hier aus
jährlich über 2 Millionen Menschen unter den Strohhut gebracht
werden.
Lindau, das »schwäbische Venedig«, unterhält einen
äußerst lebhaften Verkehr mit der Schweiz und versorgt diese
mit Getreide. Auch werden Wein, Obst, Kirschgeist, Bauholz,
Schmalz und Käse in bedeutenden Mengen ausgeführt.
Die bayerischen und Salzburger Alpen.
Beide Gruppen unterscheiden sich wesentlich von den Algäuer Alpen.
Während diese vom Fuße bis fast zum Gipfel im schönsten Ahnen-
schmucke prangen, erheben sich die bayerischen Alpen mauerartig, wie
die »versteinerten Wehen einer sturmgepeitschten See«, nackt und kahl,
bäum- und strauchlos.
Ihre westöstlich streichenden Felsenketten werden durch Quertäler
in viele Gebirgsstöcke zerlegt, in deren massigstem und schroffwandigstem
sich Deutschlands höchster Gipfel, die Zugspitze, erhebt (3000 m).
/ f
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Sonthofen Bayerns Lindenberg Deutschland Italien Deutschlands
16 —
Ein ähnliches Bild zeigen die Salzburger Alpen mit der Berchtes-
gadener Gruppe. Überwältigend großartig ist die Bergnatur der süd-
östlichsten Ecke unseres Vaterlandes. In majestätischer Einsamkeit und
Pracht ruht inmitten eines Kranzes himmelanstrebender Felswände, am
Fuße des schnee- und eisbedeckten Watzmann, gleich einem flüssigen
Smaragde, der Königssee.
Welche Beschäftigungszweige finden sieh hier?
Da dem felsigen Boden nur äußerst magere Ernten abgerungen
werden können, so sind für die geringe Bevölkerung einzelne Zweige
der Forstwirtschaft, wie Holzfallerei, Flößerei, Kohlenbrennerei, Pech-
schwelerei, das Beeren- und Kräutersammeln, sowie die Holzschnitzerei
und der Geigenbau die Haupterwerbszweige.
Die beiden letzten Erwerbszweige haben zwei Haupt-
industriebezirke geschaffen.
Den Hauptsitz der Schnitzerei bildet Oberammer-
gau (Passionsspiele). Von den 1500 Einwohnern schnitzen
etwa 300 Kruzifixe, Heiligenfiguren, Altäre, Spielsachen und
Schmuckgegenstände, Jagd- und Tierbilder, Rahmen, Haus-
geräte und Bierkrüge.
Der Mittelpunkt des Geigenbaues ist: Mittenwald.
200 Personen verfertigen Geigen, Zithern, Gitarren und
andere Saiteninstrumente, deren jährlich etwa 10 000 von hier
in alle Welt versandt werden.
Wie in den bayerischen Alpen, so hat auch in der
Berchtesgadener Gruppe infolge des Kunstsinns der Be-
völkerung und des Reichtums an weichem Holze das Kunst-
gewerbe eine Heimstätte gefunden.
Der herrlich gelegene Marktflecken Berchtesgaden stellt
den Mittelpunkt desselben dar.
Seit 700 Jahren ist die Schneidekunst hier heimisch. Ihre Erzeug-
nisse, die aus Holz, Knochen, Elfenbein, Kirsch- und Aprikosenkernen
hergestellt werden, sind weltberühmt.
Merkenswert ist das Ländchen Berchtesgaden ferner wegen
seines Salzreichtums.
Das in großen Mengen sich findende Steinsalz wird hier
ausgelaugt und die Sole teils an Ort und Stelle versotten,
teils in einer 80 km langen Leitung zu den Salinen von
Reichenhall, Traunstein und Rosenheim geleitet.
Reichenhall ist das älteste deutsche Salzwerk; denn es
besteht seit etwa 2000 Jahren.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
— 9 —
reichen Erzeugnisse der Donauländer (Holz, Getreide, insbesondere
Weizen und Mais) den Weltmärkten zuführen. Neben ihr hat die
Elbe die größte Bedeutung, die, schiffbar von Melnik ab, die böh-
mischen Erzeugnisse (Braunkohlen, Gerste, Hopfen, Obst) zu Tal
befördert und die direkte Verbindung mit Hamburg und der Nordsee
herstellt. Auch Oder und Weichsel sind von einiger Wichtigkeit,
erstere insbesondere für die Flößerei und den Transport von Erzen
und Kohlen (Witkowitz in Mähren verarbeitet zum Teil schwedische
Eisenerze !), letztere für die Beförderung galizischer Produkte (Roggen,
Salz, Petroleum).
Kanäle sind wenige vorhanden; der wichtigste ist der Franzens-
kanal zwischen Donau und Theiß. Doch ließe sich auf diesem Gebiete
vieles bessern: Donau-Elbe, Donau-Oder, wogegen die geplante Ver-
bindung Donau-Mittelmeer kaum zu überwindende Schwierigkeiten
bieten dürfte.
Die Seen, außer dem Bodensee von geringer Bedeutung für
den Verkehr, zeichnen sich wie der Neusiedler- und Plattensee durch
ihre Größe oder wie viele Alpenseen (Achen-, Traun-, Gardasee)
durch reizende Ufer aus.
Das Adriatische Meer hat infolge seiner Küstenbildung
(Steilküste) vorzügliche Häfen (Triest, Fiume), ist immer eisfrei und
wird wegen seiner hohen Temperatur und der landschaftlichen
Schönheit seiner Küsten viel besucht (Österreichische Riviera—
Abbazia).
4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Infolge der Lage inmitten
großer Landmassen, bei dem Vorherrschen des Gebirges und dem
geringen Einfluß des Meeres ist das Klima bis auf die Küstengebiete
und Inseln, die bezüglich der Wärme mit Neapel und Lissabon wett-
eifern können, ein kontinentales; strenge Winter wechseln mit
heißen Sommern ab. Ungarn, Galizien und Böhmen weisen die
größten Temperaturunterschiede auf; kalt sind die Hochgebirgs-
regionen der Alpen und Karpathen, sehr warm die geschützten Alpen-
täler in Südtirol (Meran, Bozen — klimatische Kurorte).
Die meisten Niederschläge haben die Gebirgsländer, regenarm
sind die ungarischen Tiefebenen (warum?). Die Folge davon sind
die Baumlosigkeit und der Pußtencharakter derselben. Eine àus
Bodengestaltung und ungleicher Erwärmung der Luftschichten zu
erklärende Erscheinung ist die „Bora", ein stoßweise wehender
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
— 9i
den Gebirgswall der Alpen getrennt; jedoch ist dieser Abschluß
infolge der vielen günstigen Paßstraßen bei weitem nicht so voll-
ständig wie der der Pyrenäenhalbinsel, so daß zu allen Zeiten rege
Handelsbeziehungen zwischen dem Rumpfe von Europa und Italien
bestanden. Der Schnellverkehr nach Ägypten und Asien, für den die
Umschiffung Spaniens einen zu großen Zeitverlust bedeuten würde,
nimmt meist bis Süditalien den Landweg. Durch den Suezkanal
ist die Bedeutung des Mittelmeeres sehr gewachsen, und Italien zieht
aus seiner dasselbe beherrschenden Lage große Vorteile. — Gib nach
der Karte die Grenzen an ! Der weitaus größte Teil (3400 km) ent-
fällt auf die Seeküste, ein Umstand, der es Italien ermöglicht, seinen
Seehandel und seine Seegeltung immer mehr auszudehnen. Nach
Süden ist die Insel Sicilien vorgelagert und durch eine nur 3 km
breite Straße (welche?) vom Festlande getrennt. Nenne die größeren,
westlich von Italien liegenden und zu diesem gehörenden Inseln!
2. Bodengestaltung. Von den Alpen entfällt auf Italien der
Innenrand, der steil zur Poebene abfällt. Der italienische Anteil an
den Alpen heißt bis zum Lago maggiore Piemontesische, von hier
bis zum Gardasee Lombardische und von da bis zur Adria Venetia-
nische Alpen. Als Fortsetzung des Westflügels erscheint der Apen-
nin, der Italien bis zur Südspitze durchzieht. Sein Mittelstück, das
die höchsten Erhebungen enthält, sind die Abruzzen. Wo der
Apennin an der Ostküste entlang streicht, sind ihm im Westen das
Toskanische Erzgebirge, das einzige Bergbaugebiet der Halb-
insel, sowie das Sabinergebirge, im Süden der Vesuv, der einzige
tätige Vulkan des europäischen Festlandes (Herculanum und Pom-
peji!) vorgelagert. — Das größte Tiefland ist die schon erwähnte
Poebene, früher Meeresboden, heute von unerschöpflicher Frucht-
barkeit (Schwemmland). An die Westküste schließen sich mehrere
kleinere Ebenen an, die teilweise fruchtbar, meist jedoch öde und
sumpfig sind, so das Sumpfgebiet von Toskana (Maremmen) und die
Campagna (Rom) mit den Pontinischen Sümpfen.
3. Bewässerung. Das einzige ausgebüdete Flußsystem Italiens
hat die Poebene. (Grund!) Verfolge den Lauf des Po ! Die Schiffbar-
keit beginnt nach der Einmündung der Dora-Baltea. Po und Etsch
sind wegen der häufigen Überschwemmungen sehr gefürchtet. Von
den beiden größeren Flüssen Mittelitaliens kommt nur der Tiber
bis Rom für die Schiffahrt in Betracht. — Nenne die oberitalienischen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Asien Spaniens Italien Italien Sicilien Italien Italien Gardasee_Lombardische Adria Italien Toskana Rom Italiens Dora-Baltea Rom
— 92 —
Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang
der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann
sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln,
der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der
Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!).
4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene
schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver-
schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt
von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber-
wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien
5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria-
fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo,
Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht-
barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von
Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung
reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das
ganze Jahr hindurch ernten kann.
5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver-
einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten
Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören.
Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die
Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen
einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim-
gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un-
reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung
läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte
(im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden
mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig
Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl
als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre,
hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter).
B. Wirtschaftliches.
I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die
Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be-
nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer;
jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
— 93 —
der traurigen sozialen Zustände die Verhältnisse sehr ungünstig. —
Der Weizenanbau erstreckt sich über ganz Italien; Weizen ist die
Hauptbrotfrucht und dient auch zur Herstellung der berühmten
Macear o ni. In den sumpfigen Niederungen Oberitaliens zieht man
Mais sowie in größerem Umfange Reis. Für die Volksernährung,
welche durch den einheimischen Körnerbau nicht gesichert ist,
spielt der Anbau von Hülsenfrüchten, Gemüsen und Kartoffeln
eine große Rolle. Der Weinbau Italiens liefert 32—48 Mill, hl
Wein und nimmt damit in der europäischen Erzeugung den zweiten
Rang ein. Bedeutend ist ferner der Anbau von Südfrüchten
(Zitronen, Apfelsinen), besonders seitdem durch die heutigen Trans-
portmittel das Absatzgebiet derselben erweitert worden ist. Die eß-
bare Kastanie, in Italien ein wichtiges Volksnahrungsmittel,
gedeiht in den Hügel- und Berglandschaften. Feigen- und Mandel-
baum (Bari) sowie der Ölbaum (Bari, Sizilien) liefern geschätzte
Ausfuhrgegenstände. Unter den Handelsgewächsen sind Hanf,
Flachs und Tabak von Bedeutung ; auf Sizilien gewinnt der Baum-
wollenanbau an Umfang. Italien liefert auch einen großen Teü der
in Deutschland verbrauchten Schnittblumen, insbesondere Rosen.
— Wie in Spanien, so hat auch in Italien die Waldverwüstung
viel Unheil angerichtet (Überschwemmungen, Dürre; beträchtliche
Holzeinfuhr). — Die Tierzucht richtet sich hauptsächlich auf
Schaf-, Rindvieh-, Ziegen- und Schweinehaltung. Berühmt ist der
um Parma hergestellte Ziegenkäse (Parmesankäse) und der aus
der Umgegend von Mailand stammende Gorgonzolakäse. Als Zugtier
gebraucht man neben dem Pferd vielfach Esel und Maultier.
Lombardei und Piémont haben die bedeutendste Seidenraupen-
zucht Italiens. Mit 3,5 Mill, kg Rohseidenerzeugung ist Italien
trotz einer beträchtlichen Abnahme (1891 über 4% Mill, kg) immer
noch der Hauptproduzent in Europa. — Die Seefischerei ergibt
Sardellen, Sardinen und Tunfische; ferner liefert das Meer Korallen
und Schwämme.
2. Bergbau. Da Italien gar keine Steinkohlenlager besitzt, kann von
der reichen Erzförderung nur ein Bruchteil im Lande selbst verhüttet
werden. Vorzügliches Eisenerz liefern Elba und Sardinien; auf der
letztgenannten Insel baut man auch Silber-, Blei- und Zinkerze ab.
Kupfererz fördert man bei Pisa und goldführendes Gestein am Monte Rosa.
Sicilien (Catania, Girgenti) und die Umgegend von Neapel liefern große
Mengen Schwefel. Weltberühmt ist der italienische M armor aus Carrara.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Niederungen_Oberitaliens Italiens Italien Hügel- Bari Bari Sizilien Sizilien Italien Deutschland Spanien Italien Mailand Italiens Italien Europa Italien Elba Sardinien Sicilien Catania Neapel Carrara
— 94 —
3- Die Industrie Italiens steht erst am Anfange ihrer Entwick-
lung. Das Fehlen der Steinkohle muß als ein verhängnisvoller Mangel
für sie bezeichnet werden, der durch die bedeutende und billige
Wasserkraft der Alpenflüsse nicht ausgeglichen werden kann. Immer-
hin könnte diese Kraft wie auch die der Abflüsse des Apennin noch
viel mehr ausgenutzt werden.
Die meisten der bis jetzt gepflegten Gewerbe schließen sich an die
Urproduktion an. Bereits erwähnt wurden Käse- und Maccaroni-
bereitung. Die Wurstfabrikation liefert die bekannten und geschätzten
Salami; in den Gebieten des Ölbaumes entwickelte sich die Seifen-
siederei. Ravenna und Cremona hefern von altersher die besten
Streichinstrumente. Hanf und Flachs bilden die Grundlage der
Leinen- und Hanfweberei in der Lombardei und in Venetien (Haus-
industrie). An diese schloß sich später die Juteweberei; auch wurde
Oberitahen mit seiner billigen Betriebskraft Sitz der Baumwollen-
industrie. Seidenspinnerei und -weberei finden sich überall in
Italien; ihre Mittelpunkte sind Mailand, Turin, Como, Neapel und
Messina. Altberühmt ist die Mailänder Tuchfabrikation. Die Stroh-
flechterei stellt Hüte, Geflechte aller Art und Matten her; sie hat
ihren Sitz in Florenz (Florentiner), Vicenza und Bologna. Alther-
gebrachte, blühende Gewerbe betreiben die Herstellung von Gold- und
Silberwaren, Filigranarbeiten, Bronzewaren, Marmor- und Ala-
basterarbeiten, Majoliken und Gläsern (Venedig). — Im Aufschwünge
befindet sich jetzt auch die Eisen- und Stahlindustrie. (Deutsche
und englische Kohle!) Voran steht der Schiffbau (Genua). — Endlich
ist die ,,Fremdenindustrie" zu erwähnen. Tausende ziehen alljährlich
in das Land, „wo die Zitronen blühn", um an den Seen oder an der Riviera
dem nordischen Winter auszuweichen, oder um den altklassischen Boden
Roms zu besuchen und dessen reiche Kunstschätze zu studieren. Auch
Neapel (Capri) und die Insel Sicilien sind Hauptanziehungspunkte.
4. Handel und Verkehr. Im Altertume bereits Schauplatz reger
Handelstätigkeit, entwickelte sich Italien im frühen Mittelalter mit
dem Mittelmeer zugleich zum Handelszentrum Europas. Durch die
Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ging der Schwerpunkt
nach dem Westen und Nordwesten des Festlandes über, und erst in
der Neuzeit (Suezkanal, Alpenbahnen) ist Italien wieder zu einem
Durchgangsland für den Weltverkehr geworden. — Da für den
Binnenhandel die Flußstraßen kaum in Betracht kommen, baut
Italien sein Eisenbahnnetz immer mehr aus (1906 rund 16 300 km).
(Die Verwaltung der Eisenbahnen läßt viel zu wünschen übrig;
Unpünktlichkeit, Unsauberkeit und Unzuverlässigkeit des Personals
geben oft zu Klagen Veranlassung.) Je eine Linie führt die Küsten
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Die Schweiz.
A. Allgemeines.
1. Lage, Grenze, Größe. Die Schweiz (41 324 qkm mit 3,3 Mill.
Einwohnern) liegt im Herzen Europas, von vier hochentwickelten
Großstaaten umgeben. (Nenne dieselben!) Während diese Um-
stände ihre wirtschaftliche Lage günstig beeinflussen, muß es als ein
Nachteil bezeichnet werden, daß die Schweiz durch ihre kontinentale
Lage im Hauptgebiet der Alpen vom Meere vollständig abgeschlossen
ist. (Für welchen andern europäischen Staat trifft das gleiche zu?)
2. Bodengestaltung. Ungefähr drei Fünftel des Flächenraums
bedecken die Alpen, und zwar die Zentralalpen. Beachte die
Zerlegung derselben durch die Täler der Rhone und des Vorderrheins
in einen nördlichen und einen südlichen Teil! Nenne die Hauptzüge
eines jeden Teils mit ihren höchsten Erhebungen ! Den Knotenpunkt
beider Systeme bildet der St. Gotthard. Der nach ihm benannte
Paß überwindet als der einzige die Alpen in einem Anstiege. Nenne
die Flußtäler, welche er dabei benutzt! Von der Gotthardstraße
führt der Furkapaß ins Rhonetal und der Oberalppaß in das Tal
des Vorderrheins, während das Rhonetal mit dem Tal der Aare
durch den Grimselpaß verbunden ist. Über die südlichen Ketten
führen die Pässe des Großen St. Bernhard (Rhone — Dora Baltea —
berühmtes Hospiz), des Simplón (Rhone—lago Maggiore), des Bern-
hardin (Hinterrhein — Lago Maggiore) und des Splügen (Hinter-
rhein — Comer See). — Auf der Grenze nach Frankreich hin erstreckt
sich zwischen Rhein und Rhone das Kalkgebirge des Schweizer
Jura, dessen parallellaufende, zerrissene Kämme dem Verkehr
große Schwierigkeiten bieten. Die Verkehrsstraßen folgen notwen-
digerweise den Längstälern, bis eine Senkung den Übergang in
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 20 —
ein benachbartes Längstal gestattet. Den Raum zwischen Jura und
Alpen füllt die Schweizer Hochebene aus.
3. Bewässerung. Die Schweiz ist reich an Flüssen und Seen.
Zwar sind erstere wegen ihres reißenden Laufes zur Schiffahrt nicht
geeignet, doch bieten sie gerade aus diesem Grunde sowie wegen
ihres gleichmäßigen Wasserstandes (Grund!) der Industrie eine
billige Betriebskraft. Nenne die auf dem St. Gotthard entspringenden
Flüsse! Verfolge den Lauf des Rheins und der Rhone! — Die Seen
dienen vielfach den Flüssen als Klärbecken, in denen sie ihr Geröll
absetzen. Weise das im einzelnen nach ! Sie begünstigen die Be-
siedelung und erhöhen die Schönheit des Landschaftsbildes wesentlich,
so daß sie neben der erhabenen Gebirgsnatur Hauptanziehungspunkte
für den Fremdenstrom geworden sind. Endlich dienen sie der Schiff-
fahrt, hauptsächlich dem Personenverkehr.
4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Die gewaltigen Höhenunter-
schiede in der Schweiz bringen ein sehr wechselvolles Klima mit sich.
Während das Hochgebirge rauh und unwirtlich ist und bis zu 2 m
Regenmenge hat, werden die regenarmen Gegenden am Genfer See
und am Lago Maggiore ihrer milden Temperatur wegen als klimatische
Kurorte aufgesucht. Gemäßigtes Klima eignet der Schweizer Hoch-
ebene; sie besitzt auch infolge des von den Flüssen angeschwemmten
Ackerbodens die größte Fruchtbarkeit, wogegen der Kalkboden
des Jura dem Pflanzen wuchs nicht günstig ist und fast nur Weide-
land und Wald aufweist. Die Alpen haben am Südabhang die
Schneegrenze bei 3100 m, am Nordabhang bereits bei 2600 m
Seehöhe.
5. Bevölkerung und Politisches. Die Bevölkerung der Schweiz
gehört mehreren Nationen an. Im Stromgebiete des Rheins wohnen
die Deutschen (über sieben Zehntel), im Rhonegebiet Franzosen
(über zwei Zehntel), am Tessin Italiener und im Kanton Grau-
bünden Rhätoromanen. Der Religion nach sind drei Fünftel
protestantisch und zwei Fünftel Katholiken. Die Bevölkerungs-
dichte ist am geringsten in der Alpenregion (Graubünden). Die
günstigen Erwerbsverhältnisse des Jura haben in diesem Gebiete
eine größere Volksdichte hervorgerufen, als man der Natur des
Landes nach annehmen sollte. Es folgt die Hochebene, und an der
Spitze stehen die Bezirke von Zürich und Genf mit 300—400 Menschen
auf dem Quadratkilometer (das Mittel ist 80 pro qkm). — Die Volks-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
21
bildung steht überall auf hoher Stufe. — Die schweizerische Eid-
genossenschaft ist ein Bundesstaat von 22 Kantonen, von denen
jeder sich selbständig nach gemeinsamer Verfassung verwaltet. Die
höchste gesetzgebende Gewalt ist die Bundesversammlung, die aus-
führende Behörde ist der Bundesrat mit dem Bundespräsidenten in
Bern als Vorsitzenden. (Zusammenhang zwischen Bodenform und
Staatsbildung !)
B. Wirtschaftliches.
1. Landwirtschaft. Da noch nicht ein Fünftel des Bodens auf
Ackerland und Gärten entfällt, sind die Erträge des Ackerbaues un-
bedeutend, und die jährliche Getreideernte deckt kaum die Hälfte
des Bedarfs. Der Obstbau steht in dem Gebiete südlich vom
Bodensee bis Zürich in hoher Blüte. Die südlichen Kantone bringen
sogar Südfrüchte, wie Kastanien und Mandeln, sowie den Oli ven-
bäum hervor. Weinbau läßt die ganze Hochebene zu; den besten
Wein erzeugen Genf, Neuchâtel und Wallis. Die gewonnene Menge
(1,5 Mill, hl) genügt jedoch noch nicht für den Bedarf (Ursache!).
Wichtiger als der Ackerbau ist die Viehzucht, da 37% des Bodens
auf die saftigen Alpenweiden und -wiesen entfallen (Sennwirtschaft).
Das Hauptgewicht liegt auf der Milchwirtschaft, die Fettkäse (Em-
mentaler — Emme, Nebenfluß der Aare — Hauptversandort Burg-
dorf) und kondensierte Milch in großen Mengen ausführt. Viele
deutsche Betriebe bevorzugen „Schweizer" als Leiter ihrer Molkereien.
Als Zuchtvieh wird besonders Schwyzer und Simmentaler (Simme,
Nebenfluß der Aare) exportiert, wogegen Fleischvieh aus Österreich
eingeführt werden muß. Schafe und Ziegen werden ebenfalls ge-
halten, letztere meist in den höher gelegenen Kantonen. Die Zugtiere
des Südens sind Esel und Maultier. Erwähnenswert ist noch die
Zucht der Seidenraupe in Tessin und Graubünden.
2. Der Bergbau liefert wegen der Armut der Schweiz an Minera-
lien nur unbedeutende Erträge, insbesondere fehlen Kohle und Eisen
fast vollständig. Zu nennen sind Asphalt, Schiefer, Bergkristall
und Sandstein. Das gewonnene Salz (Basel und Wallis) deckt den
Bedarf nicht.
3. Industrie. Obwohl die Natur der Schweiz die zur Entwicklung
der Industrie unentbehrlichsten Rohstoffe Kohle und Eisen sowie
die zur billigen Herbeischaffung derselben erforderlichen Wasserwege
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]